22. Februar 2024

Unsere Wasserpumpe ist kaputt!

Jambo liebe Pamoja-Friends,

Während ich diese Zeilen schreibe, sitzen Ngina und Shiko mit mir auf der Veranda. Auf die Frage, was sie gerne mit unseren Pamoja-Freunden teilen möchten, antwortet Ngina „Fotos!" - deshalb gibt’s hier ein Selfie von uns. 😊

Weihnachten

Auch wenn Weihnachten gefühlt schon wieder ganz weit weg ist, möchte ich kurz einen Blick zurück werfen. Unser Weihnachtsfest, für das wir im letzten Newsletter und auf unserer Website zu Spenden aufgerufen haben, war wirklich wunderbar. Über die Fahrräder und die Klamotten haben sich die Kids riesig gefreut. Danke an alle, die das möglich gemacht haben! Ein nachträgliches Weihnachtsgeschenk gab es zudem von See Tickets, die uns drei MacBooks gespendet haben - tausend Dank! Es ist großartig, dass unsere Kids so eine weitere Möglichkeit bekommen haben, sich mit der Technologie zu beschäftigen und dem Internet vertraut zu machen.

Gemeinschaftshaus

Eigentlich wollte ich euch ja in diesem Newsletter unsere Entscheidung über die Farbe für unser neues Gemeinschaftshaus verraten. Daraus wird leider nichts, denn am Gemeinschaftshaus hat sich in den letzten Wochen nur wenig getan. Ich hatte ja schon vermutet, dass uns die große Metalltür noch beschäftigen wird. Leider haben die Maße tatsächlich nicht gepasst, weshalb sie jetzt wieder beim Schweißer ist.

Mindestens einen Schritt weiter sind wir aber trotzdem: Wir haben schon eine sehr genaue Idee davon, wie der Außenbereich aussehen soll und der Plan steht. Ich stehe in Kontakt mit Philip, einem Experten für naturnahes Bauen, der das farblich ansprechende Design des Verputzes einer Öko-Lodge entworfen hat, in das wir uns total verliebt haben. So wie es aussieht, wird er nach Maua Villa kommen (Daumen drücken!), um unseren Bauherrn Tom die Technik beizubringen. Das Gemeinschaftshaus wird jedoch auch ohne die Fertigstellung schon täglich von uns genutzt und es fühlt sich gar nicht so unfertig an, wie es sich im Newsletter vielleicht immer anhört.

Secondary School

Die Baustelle ruht also und auch ansonsten ist es in Maua Villa ziemlich still geworden. Unsere älteren Kinder, die schon auf eine Secondary School gehen, fehlen echt in allen Bereichen. Besonders die Kleinen vermissen das gemeinsame Spielen, Bücherlesen und die Spaziergänge - vom gemeinsamen Abendessen fange ich gar nicht erst an 😕 Wir freuen uns total auf die Ferien Ende Februar (“Mid-Term Break”) , in dem unsere Familie wieder für vier Tage komplett sein wird.

Defekte Wasserpumpe

Fast auf den Tag genau nach 6 Jahren seit wir unseren eigenen Brunnen in Maua Villa haben (18. Februar 2018), ist er trocken und wir erleben unseren ersten Wasserstillstand. Als Ben mir sagte, dass die Pumpe kein Wasser mehr fördern würde, dachte ich zuerst, dass es am vielen Staub auf den Solarpanels liegt und die Pumpe deshalb zu wenig Strom bekommt. Also sind wir nichts wie rauf aufs Dach und haben die Panels geschrubbt - ohne Erfolg: Leider lief die Pumpe auch nach der Putzaktion nicht. Kein Wasser mehr in Maua Villa!

Schnell ging es an die Reserven, die jedoch ebenso schnell aufgebraucht waren. Wir brauchen aktuell rund 4.200 Liter Wasser, um spätestens jeden dritten Tag unsere Farm zu bewässern. Obendrauf kommt das normale Brauchwasser für unseren täglichen Bedarf. In diesem Moment habe ich bemerkt, wie es für uns bereits zur Gewohnheit geworden ist, dass das Wasser einfach aus der Leitung kommt und wie schnell in Vergessenheit gerät, wie kostbar dieses lebenswichtige Gut ist. Zum Glück können wir uns das fehlende Wasser aus anderen Quellen bringen lassen, was aber auch ganz schön ins Geld geht und natürlich keine dauerhafte Lösung ist.

Und jetzt? Nach einer unabhängigen Prüfung durch den Lieferanten sowie den Pumpen-Hersteller wurde festgestellt, dass die Pumpe tatsächlich defekt ist. Die Reparaturkosten würden denen einer Neuanschaffung entsprechen, weshalb uns beide Parteien - der Lieferant und der Pumpen-Hersteller - von einer Reparatur abgeraten haben. Die neue solarbetriebene Wasserpumpe kostet inklusive der Installation und aller damit verbundenen Kosten 2.050€.

Wenn du uns helfen möchtest, schnell wieder Zugang zum dringend benötigtem Wasser zu erhalten, freuen wir uns über deine Unterstützung.

Permakultur & Agroforst

Das Pumpenproblem kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt für unseren neuen Agroforst. Die Regenzeit ist vorbei und wir kämpfen mit der Trockenheit. Unserem jungen Garten fehlt das Wasser und wir hoffen, dass wir die Pflanzen mit dem gekauften Wasser über Wasser halten können. Denn für 2024 hat unser Farm-Manager Ben große Pläne.

Um das ganze Jahr über Pflanzen in verschiedenen Wachstumsstadien und so eine dauerhafte Ernte haben zu können, setzen wir darauf, die Pflanzen in Zyklen anzupflanzen (siehe Newsletter 03/2023). Dieses Vorgehen hat sich jetzt schon als hervorragend erwiesen und wir werden diese Praxis auf jeden Fall fortsetzen.

Das Saatgut und die Stecklinge für unseren sog. Food Forest stammen zu einem Großteil aus unserer eigenen Anzucht und Baumschule. Dort konnten wir 2023 etwa 3.000 Stecklinge produzieren. Trotz dieser beeindruckenden Zahl konnten wir unser Ziel, ausreichend Baumsaatgut für Maua Villa, die Gemeinde und den Verkauf bereitzustellen, nicht erreichen, was wir 2024 auf jeden Fall schaffen wollen. Über die üppige Vegetation in Maua Villa freuen sich auch unsere 28 Hühner. Die vielfältige Pflanzenwelt sorgt nicht nur bei ihnen für Abwechslung auf dem Speiseplan und auch die Küchenabfälle schmecken ihnen hervorragend.

In diesem Jahr wollen wir außerdem die Wurmproduktion erhöhen, um mehr Wurmtee (flüssiger organischer Dünger) sowie Hühnerfutter zu haben. Wir planen den Anbau weiterer Mango- und Papayabäume, weil sie uns eine langfristige Einnahmequelle schaffen, und möchten einen Solartrockner bauen. Mit dem Trockner wollen wir Moringablätter und überschüssiges Obst- und Gemüse aus der Regenzeit qualitativ hochwertig, sauber und sicher trocknen. Besonders davon profitieren werden auch unsere Papaya-Früchte und Gemüsesorten wie Tomaten, Grünkohl, Amaranth, Managu und Amaranth, die wir dadurch haltbar machen können.

Zudem wollen wir im Einklang mit unserer Vision den Wissensaustausch fördern. Im neuen Gemeinschaftshaus wollen wir pro Quartal eine Schulung über verschiedene Themen der Permakultur für die Farmer in der Dorfgemeinschaft anbieten. Im November folgt dann gemeinsam mit dem Food Forest Network (Sarsarale e.V. und Hungry Cities Permaculture) ein 14-tägiger Permakultur-Kurs mit dem Fokus auf Agroforstwirtschaft.

Aktuell beobachten wir unseren Agroforst genau und sind gespannt, wie er auf die Trockenheit reagiert. Stetig integrieren wir weitere Pflanzen, die den Boden aufbauen und ihn (wieder-)beleben. Im Mai werden wir ein Zwischenfazit ziehen und die nächsten Schritte für die Agroforst-Demonstrationsfarm planen. Für den Aufbau der Demonstrationsfarm fehlen uns aktuell nur noch 200€. 👉 Willst du uns dabei unterstützen?

Thank you

Zum Schluss bleibt mir wie so oft “Danke” zu sagen. Pamoja Africa ist aus der Motivation heraus entstanden, dass wir die Welt gemeinsam zu einem besseren Ort machen können, wenn jede und jeder etwas tut: together strong!

In letzter Zeit habe ich immer mehr das Gefühl, dass wir da auch wirklich ankommen. Daher ein riesengroßes Danke an das ganze Pamoja-Africa-Team und alle, die sich durch ihre eigenen kleinen und großen Beiträge einbringen und unsere Arbeit unterstützen! 🙏

Deine Anja mit der großartigen Unterstützung von Heike & Jochen

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